Der Begriff Eigenbedarf ist ein juristisch definierter Kündigungsgrund im deutschen Mietrecht, der es Vermieter*innen erlaubt, ein bestehendes Mietverhältnis zu beenden, wenn sie die vermietete Wohnung oder das Haus für sich selbst, nahe Angehörige oder Haushaltsangehörige benötigen. Geregelt ist dieser Sachverhalt in § 573 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Dabei gilt: Die Interessen der Vermieter*innen an der Eigennutzung müssen berechtigt, konkret und nachvollziehbar sein – pauschale oder vorgeschobene Gründe reichen nicht aus.
Typische Fälle von Eigenbedarf liegen etwa vor, wenn Vermieter*innen die Wohnung bspw. für sich selbst, für ihre Kinder, Eltern, Enkel oder andere nahestehende Familienmitglieder benötigen – etwa aufgrund eines Jobwechsels, altersbedingter Umzüge oder familiärer Veränderungen. Auch wenn eine Pflegeperson einzieht oder ein Kind während des Studiums eine Unterkunft benötigt, kann Eigenbedarf geltend gemacht werden. Wichtig ist, dass der Bedarf tatsächlich besteht und nicht nur als Vorwand dient, um eine andere Nutzung (z. B. Verkauf oder lukrativere Neuvermietung) durchzusetzen.
Die Eigenbedarfskündigung unterliegt strengen formalen und inhaltlichen Anforderungen. Sie muss schriftlich erfolgen und den Kündigungsgrund konkret darlegen. Mieter*innen haben das Recht, der Kündigung zu widersprechen – etwa wenn ein Härtefall vorliegt, z. B. bei hohem Alter, Krankheit oder fehlender Ersatzwohnung. Auch Fristen sind einzuhalten: Je nach Wohndauer des Mieters kann die Kündigungsfrist drei bis neun Monate betragen.
Wie kann eine Software für das Immobilienmanagement bei Eigenbedarf im Mietrecht unterstützen?
Für Eigentümer*innen, Hausverwaltungen und Immobilienunternehmen bedeutet die Geltendmachung von Eigenbedarf nicht nur eine juristische Herausforderung, sondern auch einen organisatorischen Aufwand – insbesondere bei größeren Beständen mit vielen Mietverhältnissen. Hier kann eine professionelle Immobilienmanagement-Software erheblich unterstützen: Sie ermöglicht die zentrale Verwaltung von Mietverträgen, Fristen, Bewohnerdaten und relevanten Dokumenten. Auch kann sie helfen, Kündigungsprozesse strukturiert und rechtssicher zu dokumentieren, Fristen automatisch zu überwachen und Widerspruchsfristen im Blick zu behalten. So lassen sich potenzielle Konflikte vermeiden und rechtliche Risiken minimieren – bei gleichzeitigem Erhalt der Übersicht über alle laufenden Nutzungsverhältnisse und geplanten Eigennutzungen.