Ökologisches Denken wird in großen Teilen unserer Gesellschaft immer präsenter. Dabei spielt auch der Gedanke einer Energie sparenden Lebensweise und somit die energetische Sanierung von Immobilien eine immer wichtigere Rolle – besonders im Zusammenhang mit der Erreichung der nationalen Klimaziele müssen Energieverbräuche und CO2-Austoß von Gebäuden deutlich reduziert werden. Das Zusammenwirken verschiedener Akteure ist dabei ein entscheidender Faktor – durch ganzheitliche Konzepte und gebäudeübergreifende Ansätze bei der energetischen Sanierung kann enormes Einsparpotenzial generiert werden.
Viele Immobilien in schlechtem energetischem Zustand
Denn Deutschlands Gebäude sind schlecht isoliert – rund 62 Prozent aller Wohngebäude wurden vor mindestens 40 Jahren gebaut, und somit deutlich vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Davon werden weniger als ein Prozent aller Gebäude jährlich saniert und modernisiert – aufgrund hoher Investitionskosten fragen sich viele Immobilienbesitzer bzw. Immobilienunternehmen, welcher Aufwand dahinter steckt und welchen wirklichen Mehrwert sie am Ende davon haben. Folglich befinden sich die meisten dieser 19 Millionen alten Gebäude aus energetischer Sicht in einem schlechten Zustand. Die Fenster sind schlicht einfach verglast, Dächer und Außenwände schlecht gedämmt, Heizungen alt und ineffizient.
Gebäude bieten enormes Energieeinsparpotenzial
Aber besonders der Gebäudesektor bietet enorme Energieeinsparpotenziale und ist zugleich der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Energetische Sanierungen sind aber teuer und rechnen sich oft erst nach vielen Jahren, das schreckt Eigentümer und Immobilienunternehmen ab. Genau aus diesen Gründen beschäftigt sich die deutsche Politik seit vielen Jahren mit der Frage, ob energetische Gebäudesanierung steuerlich gefördert werden sollte – alle Initiativen sind jedoch bislang gescheitert. Jetzt kommt erneut Bewegung in die Diskussion. Nachdem Verbände und Wirtschaftsministerien sich für den Anreiz stark machen, hat Bundesbauminister Horst Seehofer das Thema im neuen Klimakabinett vorgelegt und macht damit Druck bei der energetischen Gebäudesanierung.
Anreize durch steuerliche Förderung
Mit einer steuerlichen Förderung könnte dabei ein neuer Anreiz für Immobilienbesitzer und -unternehmen für energetische Sanierungen gegeben werden. Denn sowohl für selbst nutzende Eigenheimbesitzer als auch für Wohnungsunternehmen, die über ausreichend Eigenkapital zur Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen verfügen, kann eine steuerliche Förderung einen erheblichen Investitionsanreiz bieten. Das Motiv Steuern zu sparen dürfte also attraktiver sein als über aufwändige Anträge, Bezuschussungen für Sanierungsmaßnahmen zu beantragen, wie es bei den bestehenden Förderprogrammen für energetische Maßnahmen auf Bundesebene über die KfW und das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) der Fall ist.
Anreize setzen – Klimaziele erreichen
Es wird auch Zeit, denn durch die vielen schlecht isolierten Gebäude geht viel Energie verloren – sie müssen dringend saniert werden, wenn Deutschland seine Klimaschutzziele nicht ganz aus den Augen verlieren will. Mit den derzeit gegebenen Rahmenbedingungen ist ein klimaneutraler Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 jedenfalls nicht erreichbar. Eine steuerliche Förderung von energetischen Modernisierungsmaßnahmen stellt dabei ein wirkungsvolles Instrument dar, um Eigentümer und Immobilienunternehmen dazu zu bewegen, ihre Gebäude energetisch zu verbessern.
Unterstützung digitaler Lösungen – schneller planen, schneller Vorteile generieren
Mit dem Einsatz digitaler Lösungen wird der planerische Aufwand dabei minimiert und die Vorteile einer Modernisierung von Immobilien, wie Energieeinsparungen und bessere Vermarktung, kommen schneller zum Tragen. Denn der Faktor Nachhaltigkeit spielt in einer Zeit, in der viele Menschen einfach ökologischer denken, auch im Immobiliensektor eine entscheidende Rolle.
Nachhaltige Immobilien mit besserer Vermarktungsmöglichkeit
Neben dem ökologischen Effekt sorgt eine energetische Sanierung während der im Sommer wärmeren bzw. heißen Tage, aufgrund der damit einhergehende Dämmung von Fassade und Dach, auch für ein besseres Raumklima und somit einen höheren Komfort im Inneren von Gebäuden. Zudem bringt sie da, wo Bewohner auf eine gesunde Lebensweise in den eigenen vier Wänden achten, zusätzliche Vorteile mit sich – aufgrund eines verbesserten Raumklimas und der Regulation entstehender Feuchtigkeit kann die energetische Sanierung auch hier ihren Anteil dazu beitragen.
Energetische Sanierung – so effizient wie möglich
Wer eine energetische Sanierung plant, will so effizient wie möglich vorgehen. Das ganze Gebäude auf einmal zu modernisieren ist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Wo fängt man also an? Wovon hat man am ehesten einen direkten Nutzen? Und wo lässt sich noch eine Weile warten? Ob die Dämmung der Fassade, eine Dachdämmung, neue Fenster oder der Einbau einer Wärmepumpe. Die Maßnahmen einer energetischen Sanierung sind groß, aber in nahezu jedem Fall sinnvoll, um die Umwelt zu schonen und die Ausgaben für Energie zu verringern.
Die energetischen Sanierungsschritte aufzuspalten ist eine Möglichkeit, nicht sofort alles in einem Zug zu erledigen und die Kosten im Rahmen zu halten. Die relativ großen Maßnahmen, die bei einer energetischen Immobilienmodernisierung eine Rolle spielen, wie die Erneuerung der Anlagentechnik, die Ausbesserung undichter Fenster, die neue Dämmung von Dächern und Fassaden sowie von Kellerdecken rechnen sich betriebswirtschaftlich nicht (immer) bzw. Ist die Amortisationszeit zu lang.
Effektiv unterstützen und Kosten Reduzieren – energetische Sanierung mithilfe digitaler Lösungen planen
Maßnahmen, bei der ein Einsatz von Softwarelösungen für das Immobilienmanagement mit Tools, wie Terminwiedervorlagen oder aber der Organisation aller Angebotsanfragen an Dienstleister und Handwerker sowie der entsprechenden Verwaltung der dazugehörigen Aufträge zusätzlich effektiv unterstützen kann und letztendlich zu einer Kostenreduktion beiträgt.
Nichtsdestotrotz bleibt die Einführung steuerlicher Förderungen wohl eine unumgängliche Maßnahme, um Anreize für die Immobilienwirtschaft zu setzen.